Intern
Philosophische Fakultät

Ringvorlesungen und Vortragsreihen

Sommersemester 2024

Vergangene Semester

Die Macht des Gelages: Zur Trink- & Esskultur antiker Eliten

Ringvorlesung des Würzburger Altertumswissenschaftlichen Zentrums

Das Gastmahl gehört zu den elementaren kulturellen Gepflogenheiten sozialen Miteinanders. Durch das Teilen von Essen und Trinken geben sich die Menschen seit jeher ein starkes Signal freundlicher Absichten. Mit zunehmender Komplexität der Gesellschaft wurden allerdings schon in der Antike nicht nur die Sitten und Bräuche solcher Tafelrunden mitunter bis ins Extreme ausgeformt und verfeinert, so dass das Mahl zu einer veritablen Bühne avancierte. Auch wurde schon früh das Potenzial solcher komfortabler Zusammenkünfte erkannt, um in der annehmlichen Atmosphäre kulinarischer Genüsse und etwaiger Darbietungen Übereinkünfte jeder Art zu erzielen: Geschäfte, Verträge, Gespräche philosophischer Weltanschauung usw. Dabei ist aufschlussreich, wie die normativen Gestaltungselemente der Gelage einerseits zum Erleben von Gemeinschaft, andererseits zur Fixierung von Hierarchien genutzt wurden.

Die Ringvorlesung wird vor allem solche Mittel der Inklusion und Exklusion in den Kreisen der sozialen Eliten in den Fokus nehmen, um über den jeweiligen Verhaltenskodex Einblicke in des Selbstverständnis der führenden Kreise zu gewinnen. Darüber hinaus sollen im interkulturellen Vergleich wiederkehrende Muster und Strategien des Bankettwesens erkennbar werden.

Essen und Trinken in Gesellschaft war immer schon mehr als reine Nahrungsaufnahme. Die Ringvorlesung beleuchtet sowohl die spezifischen Tischsitten verschiedener Kulturen der Antike als auch deren verschiedene Facetten sozialer Interaktion und Kommunikation

Wetter, Klima, Kultur, Geschichte

Ringvorlesung des Kollegs Mittelalter und Frühe Neuzeit

Heiße Sommer, fehlende Nieder­schläge, brennende Wälder, Wirbel­stürme, steigende Meeres­spiegel – diese und ähn­liche Phänomene machen deutlich, dass der Klima­wandel auch in unseren Breiten eine der grund­legend­sten Heraus­forderungen im 21. Jahr­hundert ist. Aller­dings ist die enge Ver­flech­tung von Wetter, Klima, Kultur und Geschichte nicht neu. Auch in ver­gangenen Jahr­hun­derten haben Stürme, Vulkan­aus­brüche oder Klima­ver­ände­rungen wie die sog. Kleine Eis­zeit erheb­liche Aus­wir­kungen auf Gesell­schaft, Kultur und Politik gehabt.

Das Klima ist längst auch als For­schungs­feld in den Geistes- und Sozial­wissen­schaften an­ge­kommen. Doch allzu häufig wird es – Stich­wort Klima­wandel – als Problem der Gegen­wart und Zukunft ver­stan­den. Die Ring­vor­lesung soll einen Beitrag dazu leisten, Wetter und Klima auch als kultu­relle, histo­rische und soziale Phäno­mene zu ver­stehen. Gleich­zeitig stellt sie die Frage, inwie­fern der exem­plarische Blick in die Kultur­geschichte des Klimas Modelle für die Bewäl­tigung gegen­wärtiger und künftiger Krisen ver­mitteln kann.

Vegetal Turn - Neue Perspektiven auf Menschen-Pflanzen-Beziehungen

Kolloquiumsreihe des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft

Menschen und Pflanzen sind vielfältig miteinander verbunden: Diese Verbindungen sind durch die gegenwärtigen ökologischen Krisen noch sichtbarer geworden und haben auch jenseits naturwissenschaftlicher Fächer ein Interesse an vegetabilem Leben und den Interaktionen von Menschen und Pflanzen sowie anderen Lebensformen geweckt. Durch die ontologische Neuperspektivierung von Pflanzen als wirkmächtige Handelnde, die nicht nur Objekt menschlicher Praktiken wie Züchten, Anbauen, Verzehren, Sammeln oder Ausstellen sind, sondern auch selbst menschliche Alltage vielfältig prägen und geprägt haben, haben sich neue kultur- und sozialwissenschaftliche Forschungszusammenhänge entwickelt. Diese etablieren sich als Teil der Multispecies Studies und Environmental Humanities zunehmend unter Bezeichnungen wie Human-Plant-Studies oder kulturwissenschaftlicher Pflanzenforschung.

CODAMUS (Computational and Digital Approaches to Music Scholarship)

Ringvorlesung der Juniorprofessur für Digitale Musikphilologie und Musiktheorie

As musicologists continue to explore new ways of analyzing, understanding, and creating music through the use of digital methods and computational models, new questions and avenues for research and scholarship arise. CODAMUS, an initiative of the Junior Professorship for Digital Music Philology and Music Theory at the Julius Maximilian University Würzburg, aims at providing a glimpse into the exciting intersections of music and technology.

In its first installment during the fall term in 2023, CODAMUS hosts 13 distinguished international speakers. The spectrum of their topics is diverse and ranges from the use of computational tools for analyzing musical structures to the impact of artificial intelligence and machine learning on music composition and performance. Among these topics, we will also explore the role of digital editions in music scholarship through which musicologists are now able to access and study historical manuscripts and printed music in innovative ways.

Through these discussions, we hope to provide a platform for interdisciplinary dialogue and thought-provoking conversation between musicologists, computer scientists, and musicians. Our aim is to generate new insights into the state-of-the art music scholarship and spark new ideas for collaboration and innovation. We invite you to join us and take part in this exciting exploration of music and technology.