English Intern
Sinologie in Würzburg

Laufende Projekte

Hier finden Sie eine Übersicht über die aktuellen Forschungsprojekte der Sinologie Würzburg.

Remote Ethnography of Xinjiang Uyghur Autonomous Region (2023-2025)

Das EU-finanzierte Projekt Remote Ethnography of Xinjiang Uyghur Autonomous Region ist eine Zusammenarbeit zwischen Rune Steenberg (Palacký Universität, Olomouc), Vanessa Frangeville, Université libre de Bruxelles) und Björn Alpermann (JMU Würzburg) und startete im Januar 2023.

Sechs Jahre nach der explosionsartigen Zunahme der Masseninhaftierung von Minderheiten in der Autonomen Region der Uiguren Xinjiang (XUAR) hat sich in den globalen Medien, in politischen Kreisen und darüber hinaus ein allgemeines Bild der Gräueltaten herausgebildet. Aufgrund des mangelnden Zugangs zu der Region bleibt dieses Bild jedoch ungenau. Dieses Projekt setzt an diesem Problem an, indem es sich zum Ziel setzt, eine Drehscheibe für modernste, auf Wahrheitsfindung ausgerichtete Forschung über die XUAR zu werden. Das Projekt legt den Schwerpunkt auf Methoden der „Fernforschung“, einschließlich Online-Recherche, Text- und Bildanalysen, kritische Fernerkundungstechniken und Interviews in der Diaspora und mit Menschen, die China aus der Region verlassen. Neben dem Sammeln, Speichern, kritischen Untersuchen und Aktualisieren von Informationen aus der XUAR ist es auch ein Ziel des Projekts, zur Entwicklung von „Remote research“-Methoden beizutragen. Wir sehen dies Art der Forschung nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur Vor-Ort-Forschung, die alle ihre eigenen Vorteile haben und ihre jeweiligen Schwächen ausgleichen können. Unser Ziel ist es, einen eigenen Ansatz zu entwickeln, den wir als Fernethnographie („Remote ethnography“) bezeichnen - einen ganzheitlichen Ansatz, der ein breites Spektrum unterschiedlicher Themen, Materialien, Beobachtungen und Erfahrungen umfasst, die innerhalb eines offenen analytischen Rahmens zusammengeführt werden, dessen Ziel es ist, so viele unterschiedliche Perspektiven und Arten von Material wie möglich zu verstehen und einzubeziehen.

Soziale Welten in Chinas Städten (BMBF 2020-2023)

Als Teilprojekt des Verbundvorhabens "Welterzeugung ('worldmaking') aus globaler Perspektive: ein Dialog mit China" (BMBF; 2020-23) werden aus sozialwissenschaftlicher Perspektive die konkreten politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung auf Chinas Städte, sowohl in Hinblick auf die autoritären Regierungsstrukturen und Formen von governance, also auch auf die soziale Interaktion und Kommunikation in bestimmten Bevölkerungsgruppen. Das Projekt wird gemeinsam geleitet von Prof. Dr. Björn Alpermann (Universität Würzburg) und Prof. Dr. Elena Meyer-Clement (FU Berlin).

Vom „Vorreiter“ lernen? Eine multidisziplinäre Analyse des chinesischen Sozialkreditsystems und seiner Auswirkungen auf Deutschland (bidt 2020-2023)

Chinas Sozialkredit- bzw. Sozialpunktesystem (SKS) ist ein System, das darauf abzielt, basierend auf künstlicher Intelligenz moralisches Verhalten, finanzielle Verlässlichkeit und soziale Kontrolle zu verbessern. Es ist eines der bedeutendsten Beispiele für radikale digitale Innovation und der bisher größte Versuch der Nutzung von Social Engineering. Seine Auswirkungen gehen über China hinaus, da es ausländische Unternehmen und Privatpersonen betrifft, die in China tätig. Vor diesem Hintergrund untersucht das interdisziplinäre Projekt, welche Chancen und Risiken sich aus der digitalen Transformation Chinas (durch das SKS) ergeben und welche Auswirkungen diese auf Deutschland, seine Unternehmen und Gesellschaft haben. Dieses Kooperationsprojekt wird von Frau Prof. Dr. Doris Fischer (Link), Prof. Dr. Eugénia da Conceição-Heldt (Technische Universität München (TUM)) und Prof. Dr. Jens Großklag (TUM) geleitet. Das Projekt wird vom Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) gefördert.

An Interdisciplinary Study on East Asian Works of Arts and Culture Concerning the Visible and/or Invisible Entities (2019-2022)

Das Projekt vereint Fachleute aus Archäologie, Kunst, Religion und ostasiatischer (Staats-) Philosophie, also Buddhismus, Daoismus, Shinto und Konfuzianismus. Führende Vertreter dieser Fächer werden unter Sotomuras Leitung künftig vier Mal im Jahr zu mehrtägigen Sitzungen zusammenkommen. Mit dabei sind Professoren der Universitäten Kyoto, Tokyo und Kobe sowie Kuratoren der Nationalmuseen von Kyoto und Nara. Dazu kommen ausgewählte ausländische Wissenschaftler.

Die Bedeutung erneuerbarer Energien für lokale Selbstregelungen in China (DFG-Projekt 2019-2021)

Dieses Projekt ist ein Teilprojekt der DFG Forschungsgruppe LoSAM und untersucht lokale Selbstregelungen in China im Zusammenhang mit der Nutzung erneuerbarer Energien. Das von Professor Dr. Doris Fischer geleitete (Link zur Personenseite) Projekt analysiert, wie im Kontext der rasch voranschreitenden chinesischen Energiewende lokale Regelungen entstehen, wie sie formal oder informell ausgehandelt und ausgestaltet werden, und wie sie auf das Verhältnis zwischen lokalen und staatlichen Akteuren wirken.

Politische Steuerung von Industriepolitik: Eine Analyse am Beispiel des Transitionsmanagements für erneuerbare Energien (DFG-Projekt 2018-2020)

Die Regierung unter Xi Jinping hat neue Mechanismen der politischen Steuerung eingeführt und mit dem Beschluss des dritten Plenums des 18. Parteitags (2013) neue Ansätze und Instrumente der Wirtschaftspolitik angekündigt, die mit Programmen wie „Made in China 2025“ und dem 13. Fünfjahresplan weiter konkretisiert worden sind. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt, wie sich die Gestaltung und Umsetzung von Industriepolitik unter der Xi Administration gestaltet und insbesondere welche Rolle dabei Akteuren auf der lokalen Ebene zukommt. Der Fokus auf die Industriepolitik im Kontext von Technologien für erneuerbare Energien (Wind, Solar, Smart Grid) verspricht zusätzlich wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Industrie-, Innovations- und Nachhaltigkeitspolitik. Das Projekt wird von Frau Prof. Dr. Doris Fischer in Kooperation mit Frau Prof. Dr. Sabrina Habich-Sobiegalla (FU Berlin) durchgeführt.

GSiK - Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz

Das Projekt Globale Systeme und interkulturelle Kompetenz (GSiK) ist ein Gemeinschaftskonzept mehrerer Fakultäten an der Universität Würzburg. Es wurde von der Juristischen Fakultät initiiert und aus Studienbeiträgen finanziert.

Regelmäßig wird im Wintersemester das Seminar "Interkulturelle Kompetenz" angeboten, welches man sich für ein GSiK-Zertifikat anrechnen lassen kann.

Aktuelle und abgeschlossene Dissertationsprojekte

Übersicht der laufenden und abgeschlossenen Dissertationsprojekte von Mitarbeitern, Promovenden und Assoziierten der Würzburger Sinologie.