Deutsch Intern
Lehrstuhl für klassische Archäologie

Abgussammlung


In jüngerer Vergangenheit erleben Gipsabgüsse antiker Statuen, Porträtbüsten, Reliefs und Gemmen eine Renaissance. Überraschenderweise entdeckt die archäologische Forschung gerade im digitalen Zeitalter deren Bedeutung als Hilfsmittel in Forschung und Lehre wieder. Dass sich in Würzburg einst eine ansehnliche Gipsabgusssammlung befand (dazu L. von Urlichs, Verzeichnis der Abgüsse nach antiken Bildwerken in den akademischen Kunstsammlungen der Universität Würzburg [Würzburg 1887]; H. Bulle, Das kunstgeschichtliche Museum der Universität Würzburg [München 1910]), ist nach deren Verlust im Zweiten Weltkrieg sukzessive in Vergessenheit geraten. In den letzten Jahren ist es jedoch gelungen, Abgüsse einer wachsenden Zahl bedeutender Originale – darunter zahlreiche Porträts, aber auch Reliefs und Gemmen – zusammenzutragen. Die Objekte werden derzeit im Rahmen von Lehrveranstaltungen und in Kooperation mit dem Forschungsarchiv für Antike Plastik der Universität zu Köln in zeitgemäßer Weise für eine digitale Präsentation in der archäologischen Forschungsdatenbank Arachne/iDAI.objects erschlossen, wo sie mit den Originalen und Abgüssen in anderen Sammlungen virtuell vernetzt werden (Koordination: M. Danner, J. Kern - studentische MitarbeiterInnen: J. Böhnlein, L. Christoph, L. Heindl, C. Kocher, C.-L. Maier, M. Narang, P. Schafranek, W. Wolpert). Im Rahmen dieser Kurse erlernen die Teilnehmer grundlegende Fähigkeiten in Autopsie und Dokumentation archäologischer Objekte, in der Abfassung wissenschaftlicher Objekttexte sowie im Umgang mit archäologischen Datenbanken.

Der vollständige Bestand wird erst mittelfristig in der Arachne/iDAI.objects zugänglich sein, eine Auswahl unserer Gipsabgüsse wird aber in Kürze an dieser Stelle präsentiert.

Bild links: Fotodokumentation eines Gipsabgusses (Foto: W. Wolpert)
Bild rechts: Abguss einer Panzerbüste des Antoninus Pius. Das Original befindet sich in der Münchener Glyptothek (Foto: M. Danner)