Deutsch Intern
  • [Translate to Englisch:]
European Ethnology

Daniel Best M.A.

Beschäftigter im wissenschaftlichen Dienst

Sprechstunde:  Sprechstunden nach Terminvereinbarung. Bis auf Weiteres jedoch nur per Telefon oder Videokonferenz.

Raum: 4.U.9
Telefon: +49 931 31-88556
E-Mail: daniel.best@uni-wuerzburg.de

Forschungsinteressen: Agrargeschichte und ländlicher Raum, Kulturgeschichte der Moderne, Digitalisierung im Alltag, Arbeit im Postfordismus, Science and Technologie Studies

Promotionsprojekt: Umbruch ländlicher Ökonomien am Beispiel des fränkischen Weinbaus (Arbeitstitel)

Trotz der in den 1950er Jahren gefällten Grundsatzentscheidung, auf den Qualitätsweinbau zu setzten, hatte der Frankenwein noch bis in die 1980er den Ruf billiger Massenware. Dies hat sich inzwischen grundlegend geändert. Zum einen ist dies auf ein verstärktes Marketing und entsprechende Imagekampagnen zurückzuführen und zum anderen und wesentlichem Teil auf einen Bewusstseinswandel der Winzer*innen selbst. Ganz selbstverständlich werden heute „Naturweine“ produziert, Lagen nachhaltig und umweltschonend bewirtschaftet und das Terroir in seiner Gesamtheit der natürlichen Faktoren beschworen. Diese Entwicklung, die nicht ohne Widerstände verläuft, ist dabei maßgeblich von einem Generationenwechsel und der Zusammenarbeit mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteur*innen geprägt.

Gegenwärtig stehen die fränkischen Winzer*innen vor großen Herausforderungen. Auf der einen Seite sind dies ökonomische Zwänge, die durch globalisierte Märkte, veränderte Konsumgewohnheiten der Verbraucher*innen sowie einem anhaltenden strukturellen Wandel in der Landwirtschaft erzeugt werden. Auf der anderen Seite kommen neue Herausforderungen auf die Winzer*innen zu, die sich in Zeiten ökologischer Krisen etwa in dem Klimawandel oder einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt manifestieren. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere die Bewirtschaftungsformen der Kulturlandschaften problematisiert und darüber hinaus die Entwicklung neuer Strategien im Weinbau und der Weinproduktion nötig.

Das Dissertationsprojekt stellt diesen Prozess in den Fokus und leitet daran zwei Erkenntnisinteressen ab. Unter der Prämisse, Weinbau und Weinproduktion als ein gemeinsames Werden der daran beteiligten verschiedenen menschlichen und nichtmenschlichen Akteur*innen zu verstehen, wird mittels der ethnographischen Feldforschung der Frage nach dem Selbstverständnis der jungen Winzer*innen-Generation im Verhältnis zu Natur und Kultur nachgegangen. Darüber hinaus wird gefragt, inwiefern der Faktor Zeit als analytische Kategorie für die Produktion von Wein in einem multispecies-Netzwerk, das von Phasen der Beschleunigung und Phasen der Entspannung im Jahreskreislauf geprägt ist, eine Rolle spielt.  

Weitere Informationen zur Person:
seit 2017: Beschäftigter im wissenschaftlichen Dienst am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde, Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Doktorand zum Thema: „Umbruch ländlicher Ökonomien am Beispiel des fränkischen Weinbaus (Arbeitstitel)“.
2017: Abschluss des Masterstudiums im Fach Europäische Ethnologie / Volkskunde mit der Arbeit: „‘Was wir bieten. Was wir erwarten‘ – Von der Reproduktion des Arbeitsalltags in Computer- und Videospielen.“
2015 - 2017: Wissenschaftliche Hilfskraft / Tutor am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde, Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
2015: Abschluss des Bachelorstudiums in den Fächern Europäische Ethnologie / Volkskunde und Germanistik.
2012 - 2015: Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde, Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
2014 - 2015: Mitarbeit am Drittmittelprojekt „Sinti und Roma in Unterfranken“, an der Professur für Museologie und materielle Kultur am Institut für deutsche Philologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken.         
2013: Studentische Hilfskraft an der Professur für Museologie und materielle Kultur am Institut für deutsche Philologie Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
2011 - 2012: Studentische Hilfskraft im Zeitzeugenprojekt „Nachkriegszeit auf dem Land“ am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde, Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

Weitere Tätigkeiten:

seit 2017: Schriftführer im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (dgv)
Mitglied der dgv-Kommission "Kulturanalyse des Ländlichen"

Publikationen