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Lehrstuhl für Ägyptologie

Die Wurzeln der Ägyptologie

Das Fach Ägyptologie wurde hier zwar erst 1964 mit der Berufung von Erich Lüddeckens (1913–2004) zum Lehrstuhlinhaber für Ägyptologie gegründet, doch reichen die Wurzeln der Beschäftigung mit Ägypten an der Universität Würzburg bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück.

Die biblische Stelle, nach der Moses in aller Weisheit Ägyptens unterrichtet gewesen sei (Apg 7, 22), und die Renaissance-Entdeckung der schwer verständlichen griechischen Schriften des Corpus Hermeticum, die als Sammlung der geheimen ägyptischen Weisheit galten, waren Ansporn genug, die Entzifferung der Texte der Ägypter zu versuchen. So bemühte sich der Jesuit Athanasius Kircher (1602–1680), der von 1629 bis 1631 als Professor an der Universität Würzburg lehrte, zwar erfolglos um die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen, verfasste aber eine Grammatik des Koptischen, die eine wichtige Vorarbeit für die spätere Entzifferung der Hieroglyphen sein sollte. Diese legte er freilich erst vor, als er im Dreißigjährigen Krieg vor den Schweden aus Würzburg geflohen schon längst in Rom als Professor lehrte.