Deutsch Intern
Professur für Museologie

FSI-Veranstaltungen

Tagung „Blick über den Tellerrand: Berufsfelder außerhalb des Museums“

 7. Juni 2019, Universität Würzburg

Organisation: Fachschaftsinitiative/FSI Museologie

Den Anfang machte eine kurze Einführung durch Tagungskoordinatorin Alina Grehl (Studierende im 6. Fachsemester des BA „Museologie und materielle Kultur“), während Dr. Christina Leber, Sammlungsleiterin der Kunstsammlung der DZ Bank in Frankfurt am Main, daran anschließend den ersten Beitrag vorstellte. Unter dem Vortragstitel „Kunst im Unternehmen. Ein Spagat?“ präsentierte sie unter anderem, wie Kunst in einem Bürohochhaus in Frankfurt ausgestellt wird und wie das Sammlungskonzept der Kunstsammlung aufgebaut ist. Marie-Thérèse Reinhard M.A., Historikerin in der Verwaltung des Universitätsarchivs Würzburg, stellte „Das Berufsbild des Archivars – Alles andere als ein staubiger Beruf“ vor und thematisierte, welche Vorurteile es gegenüber ihrem Beruf gibt und wie spannend er doch eigentlich ist. 

Nach der Mittagspause sprach Dr. Sabine Schimma über ihre Arbeit im Bereich Ausstellungen in der GRIMMWELT Kassel. Das Thema „‚Wissen vermitteln – Erlebnisse schaffen‘ – Arbeitsbereiche für Museologen in der GRIMMWELT Kassel“ verdeutlicht, dass in dem Ausstellungshaus ein spannender Vermittlungsansatz wichtig ist und Tätigkeitsfelder für Museologen vorhanden sind. Da es sich bei Museen fast ausschließlich um non profit-Organisationen handelt, wird im Studium nichts zu gewinnorientiertem Ausstellen gelehrt. Gerd Michel, Leiter der Galerie Michel in Würzburg, brachte uns dieses Thema unter dem Titel „Der lokale Kunsthandel im Wandel der Zeit“ näher. Es folgte eine Pause in der sich kurz mit Kaffee und Snacks versorgt werden, sowie untereinander ausgetauscht werden, konnte. Den letzten Tagungsabschnitt eröffnete Nora Strauß. Sie ist Ausbildungsleiterin in der Universitätsbibliothek Würzburg und stellte das „Berufsfeld wissenschaftliche/r Bibliothekar/in“ vor. Hierbei wurde deutlich, dass Museologen zwar einige der benötigten Kernkompetenzen bereits erworben haben, jedoch eine spezifische Ausbildung abschließen müssen, um als staatliche Bibliothekar*in zu arbeiten. Den Abschluss bildete der Vortrag von Dipl-Ing. Sarah Roßbach, Innenarchitektin und Abteilungsleiterin im Atelier Markgraph (Frankfurt a.M.). Dass „DESIGN ALS TRANSFER“ im Museum notwendig und die Zusammenarbeit zwischen Ausstellungsgestaltern und Museen von großer Bedeutung ist, machte sie anhand vieler Beispiele deutlich. 

Besonders erfreulich waren die anregenden Diskussionen, die nach den Vorträgen sowie in den Pausen, zwischen Referent*innen, Studierenden und Dozent*innen entstanden. Es war sehr spannend einen Einblick in die vielen verschiedenen Berufsfelder zu bekommen. Trotz der doch sehr unterschiedlichen Arbeitsbereiche haben sich die Vortragenden gegenseitig inspiriert. Die Tagungs-AG freut sich, dass die Tagung so gut angenommen wurde und möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei der Würzburger Museologie für das Vertrauen und die Unterstützung bedanken. 

Denn entstanden war die Idee zur Tagung in einem Gespräch mit Prof. Dr. Guido Fackler, in dem er sich gemeinsam mit den Studierenden über Firmenmuseen und weitere interessante Felder außerhalb des Museums unterhalten hat. Ziel der Tagung war es daher, einige Berufsfelder genauer vorzustellen. Ebenso sollte verdeutlicht werden, dass Studierende in ihrem Bachelor- oder Masterstudiengang eine Vielzahl an Kompetenzen vermittelt bekommen, die die Arbeit außerhalb des traditionellen Museumumfeldes ermöglichen. Die gesamte Tagung war daher bewusst nach dem Motto „von Studierenden für Studierende“ konzipiert und konnte im Wahlpflichtbereich angerechnet werden.

Stefanie Humbert: „Kunst als Investition oder Kulturgut?“ Ein Vortrag über Unternehmenssammlungen

15. Mai 2019, Universität Würzburg

Organisation: Fachschaftsinitiativen Museologie und Kunstgeschichte

Nicht nur Museen sammeln – vor allem Banken und große Wirtschaftsunternehmen übernehmen diese Aufgabe in der Kunst seit vielen Jahren. Hierbei werden nicht, wie man womöglich vermuten würde, besonders hochpreisige Kunstwerke als Geldanlage gesammelt, die dann niemals das Tageslicht sehen dürfen. Vielmehr wird von Seiten der Unternehmen ein großer Wert auf ein gutes Sammlungskonzept, eine spannende Präsentation der Kunstwerke sowie eine professionelle kunstfachliche Vermittlung gelegt.

Stefanie Humbert ist Kuratorin und Expertin für zeitgenössische Kunst. Sie hat Visuelle Kommunikation, Kunstkritik und Kuratorisches Wissen in Offenbach, Bochum und Leipzig studiert. Seit 5 Jahren betreut sie als Kuratorin die 1996 gegründete Kunstsammlung der Helaba, die zum großen Teil im MAIN TOWER ausgestellt ist. In ihrem Vortrag bot sie einen breitgefächerten Einblick in die Arbeit einer Unternehmenssammlung und konnte den theoretischen Input mit Beispielen aus dem eigenen Arbeitsfeld unterlegen. Sie präsentierte unter anderem wie ein Unternehmen ein Sammlungskonzept aufstellt, wie und wie häufig Ankäufe durchgeführt werden, welche Präsentationsformen in einem Bürogebäude möglich sind und welche Herausforderungen damit einhergehen.