Intern
Professur für Museologie

Krieg | Frieden

Ausgebrannt! Europa nach dem Ersten Weltkrieg

Ausstellung der Philosophischen Fakultät 
zum 100jährigen Jubiläum von Kriegsende und Nachkriegszeit

Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit: Ein Thema, zu dem man scheinbar schon alles gehört und gelesen hat. Dass dem nicht so ist, zeigen Studierende der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg mit ihrer Ausstellung „Krieg │ Frieden. Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit“. Ihre Beiträge behandeln Politik, Kunst und Literatur in den am Krieg beteiligten Ländern.

Nach einer historischen Einführung, die auch die Nachkriegssituation in Würzburg thematisiert, vermitteln Texte von Gottfried Benn einen distanzierten Blick auf das Kampfgeschehen: Der Dichter wirkte während des Kriegs als Arzt hinter der Front und verarbeitete seine Erlebnisse u.a. in den „Rönne-Novellen“. Anhand literarischer Portraits von Schützen aus dem Senegal lässt sich wiederum nachvollziehen, wie sich der Blick auf die aus den Kolonien verpflichteten Soldaten in der französischen Literatur widerspiegelt. Unterschiedliche Reaktionen auf den Ersten Weltkrieg und die Nachkriegszeit werden demgegenüber in der italienischen und deutschen Kunst sichtbar, während die hierzulande aus propagandistischen Gründen eröffneten Kriegsmuseen in der Nachkriegszeit schlossen oder sich der Friedensarbeit widmeten. Stimmen namhafter italienischer Politiker, Journalisten, Romanciers und Dichter bringen zum Ausdruck, wie der „Große Krieg / la Grande Guerra“ Italiens kollektives Gedächtnis prägte. Auch in Großbritannien ist das Gedenken daran viel stärker als hierzulande: So prägen die von dem Gedicht „In Flanders Fields“ inspirierten Mohnblumen als „Remembrance Poppies“ die britische Erinnerungskultur bis in unsere Gegenwart. 

Individuell gestaltete Text- und Bildtafeln, eine Hörstation mit Leseecke sowie eine Soundinstallation und Bildprojektion am Eröffnungsabend, an dem der bekannte FAZ-Journalist Dr. Andreas Platthaus einen Gastvortrag hält, machen den Ausstellungsbesuch informativ und abwechslungsreich. Die interdisziplinäre Ausstellung wurde von Studierenden der Fächer Anglistik, Amerikanistik, Germanistik, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Museologie, Romanistik und Slawistik im Wintersemester 2018/19 erarbeitet und konnte durch finanzielle Unterstützung der Philosophischen Fakultät sowie der Textagentur Contify realisiert werden. 

Ort / Dauer: Philosophiegebäude am Hubland Süd, 14. Januar 2019 bis 6. Februar 2019, 8 bis 20 Uhr, Eintritt frei.

Ausstellungseröffnung für alle Interessierten: Montag, 14. Januar 2019, 18-20 Uhr, Hörsaal 0.002 im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude/Z6 am Hubland Süd: Gastvortrag von Dr. Andreas Platthaus (FAZ, Frankfurt): „Der Krieg, den keiner so nennt – Das erste Halbjahr 1919“mit anschließendem Empfang im Foyer des Philosophiegebäudes.

Begleitprogramm: Gastvortrag von Dr. Cristina Savettieri (Pisa): „La letteratura italiana della prima guerra mondiale: testi, metodi e problemi“, Mi., 9. Januar 2019, 10 bis 12 Uhr, HS 5/Philosophiegebäude 

Koordination und Kontakt: Prof. Dr. Isabel Karremann:isabel.karremann@uni-wuerzburg.de

Begleitheft zur Ausstellung: Eine Broschüre mit Nachweisen, Quellen und weiterer Literatur zu den einzelnen Tafeln kann unter dem Ausstellungstitel im Rahmen des Publikationsservices der Universität Würzburg unter http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-174982 kostenlos heruntergeladen werden.

Artikel bei "Würzburg erleben": https://www.wuerzburgerleben.de/2019/01/10/jmu-ausstellung-kriegsende/