Intern
Professur für Museologie

Stavros Vlizos (Griechenland)

Griechischer Museologe zu Gast in Würzburg

Im Rahmen eines ERASMUS-Austauschs zwischen der JMU und der Ionischen Universität Korfu besuchte der griechische Museologiedozent Dr. Stavros Vlizos (Ionische Universität Korfu) vom 17. bis zum 23. Januar die Professur für Museologie der Universität Würzburg.

Im Rahmen der dortigen Museologie ist er auf Cultural Heritage Management spezialisiert. Darüber hinaus ist er am Benaki Museum in Athen tätig und leitet für dieses als stellv. Direktor das "Amykles Research Project" mit einer Grabung in der Nähe von Sparta.

Herr Dr. Vlizos hat neben einigen Vorträgen über die Museumslandschaft und Museologie in Griechenland auch einen ganztägigen Workshop angeboten.

Drei Fragen an Dr. Stavros Vlizos

Was waren Ihre ersten Eindrücke von Würzburg?

Auch wenn es nur eine Woche war, war es wirklich schön, endlich wieder einen richtigen Winter erleben zu können. Noch intensiver war aber das Gefühl der Freude, das sich durch das Zusammensein mit den Würzburger Museologen, vom Professor bis zum Erstsemestler, ergab und welches schließlich das Bild dieser eisigen und verschneiten Landschaft in der Stadt und am Campus menschlich bunt und warm gestaltet hat.

Was sind die größten Unterschiede zwischen der griechischen und deutschen Museologie?

Da sich in Griechenland die Museologie als wissenschaftliche Disziplin bereits in den 1990er Jahren etabliert hat und einen starken Einfluss der theoretischen Museologie von England erfahren hat, kann behauptet werden, dass das Fach sowohl in der Forschung wie auch in der Praxis bereits anerkannt ist. Wichtig ist zudem, dass nunmehr die Museologie in Griechenland auch gesetzlich in jedem Stadium des Museumsdaseins (von der museologischen Planung vor der Entstehung bis zur Museumspädagogik während seines Nachlebens) involviert werden muss. Schließlich hat sich in Griechenland, im Gegensatz zu Deutschland, der Widerstand, der von den Fachspezialisten (Archäologe/in, Ethnologe/in, Kunsthistoriker/in u.a.) ausgeht, inzwischen stark gemindert.

Was möchten Sie den Museologiestudierenden in Würzburg mitgeben?

Museologiestudenten sollten so viel wie möglich praxisorientiertes Denken und Handeln vermittelt bekommen. Ergänzend zum theoretischen Teil in der Uni sollte während der Studienzeit die Teilnahme an Projekten, die in Zusammenarbeit mit Museen ausgeführt werden, gefördert werden. Produktion von Ideen und Gedankenvielfalt kann nur in Verbindung mit dem Museum entstehen.

Das Interview wurde auf Deutsch geführt.