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Museum und alte Kulturen

Winterschool im WiSe18/19

„Heritage Dialogues“ zwischen Main und Nil: Winterschool of Egyptologie and Museology in Kairo (Teil 3)

Darf man Mumien ausstellen? Wie geht man sachgerecht mit Exponaten um? Warum ist Inklusion auch für Museen wichtig? Und welche Ausstellungstrends gibt es in Deutschland? Diese und andere Fragen wurden im Laufe der vierten Winter School "Museum and the Study of the ancient World" vom 16. bis 24. November 2018 in Kairo beantwortet.

Mit großem Aufgebot war die JMU nach Kairo gereist, um 34 Studierende des MA Museum Studies der Helwan University (HU) mit aktuellen Entwicklungen hierzulande bekannt zu machen. Dabei fand ein Teil der Winter School in der Ehrfurcht gebietenden Lecture Hall des weltbekannten Ägyptischen Museums statt, so dass man Mumien und andere Exponate danach in Augenschein nehmen konnte.

Die ägyptischen Studierenden, mehrheitlich Mitarbeiter*innen renommierter Museen und des Antikenministeriums, nahmen die Ausführungen und Fallbeispiele des interdisziplinären Dozierenden-Teams mit großem Interesse auf. Neben den JMU-Mitarbeitern Prof. Dr. Guido Fackler (Museologie), Eva Kurz M.A. (Ägyptologie) und Dr. Stefanie Menke (Museologie) und waren die Lehrbeauftragten Simone Doll-Gerstendörfer M.A. (menschmuseum Randersacker) und Dr. Martin Pracher (Kunst-gutachter) sowie die Ausstellungsmacher Oliver Gauert M.A. (Roemer-Pelizaeus Mu-seum Hildesheim) und Dr. Lars Petersen (Badisches Landesmuseum Karlsruhe) mit von der Partie.

Nach fünf intensiven Tagen, einem offiziellen Empfang der gastgebenden Uni und vielen lebhaften Diskussionen endete die Winter School mit der Übergabe der Teilnahme-Zertifikate und Gruppenfoto.

Genauso erfreulich war die Nachricht, dass die Winter School auch 2019 und 2020 stattfinden kann. Denn für diesen Zeitraum finanziert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das Projekt „Heritage Dialogues“ mit bis zu 100.000 € pro Jahr aus Mitteln des Auswärtigen Amts. Und so werden ab 2019 wieder mehrere ägyptische bzw. deutsche Studierende ein Gastsemester in Würzburg bzw. Kairo verbringen.

Neben dem inspirierenden Kulturdialog stehen in dieser Förderphase Langzeitpraktika und die Etablierung von Lehrprojekten in Kairo im Fokus. Das ist nur möglich, weil man in deutschen wie ägyptischen Museen und Sammlungen zwischenzeitlich ein Netzwerk von Kooperationspartnern aufbauen konnte. Gewachsen ist aber auch das gegenseitige Vertrauen bis hin zu Freundschaften, die zwischen Studierenden und Dozierenden über alle Grenzen hinweg geknüpft wurden und für einen produktiven Projektverlauf nicht unerheblich sind.