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    Institut für Kunstgeschichte

    Tagung zu Carl Albert Dauthendey (1819-1896) - Photopionier und kultureller Mittler zwischen Deutschland und Russland

    11.10.2019

    Von Mo 4. bis Mi 6. November 2019 findet im Burkardushaus in Würzburg eine Tagung zum Vater von Max Dauthendey statt, organisiert vom Institut für Kunstgeschichte der JMU und dem Museum für Franken, in Zusammenarbeit mit der Akademie Domschule der Diözese Würzburg und mit der Unterstützung des Bezirks Unterfranken, der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, der Gruppe Würzburg des Frankenbunds und der Sparkassenstiftung der Sparkasse Mainfranken Würzburg.

    Carl Albert Dauthendey wird in der Literatur teilweise als „erster deutscher Photograph“ angesprochen. Ob richtig oder nicht: Dauthendey darf schon durch die damals seltene Internationalität seiner Karriere, insbesondere die langjährige Arbeit in Russland, und wegen der literarischen Bearbeitung der Vita durch seinen Sohn Max – „Der Geist meines Vaters“ (1912) – als herausragender Vertreter der deutschen Kunst- und Bildgeschichte des 19. Jahrhunderts gelten.

    Die Tagung anlässlich des zweihundertjährigen Geburtstags von C.A. Dauthendey am 1. November 2019 soll einerseits dessen Karriere dokumentieren, andererseits die Orte seiner Tätigkeit – Leipzig, Magdeburg, Dessau, St. Petersburg, Würzburg – genauer vorstellen und zentrale Aspekte der Kunst- und Bildgeschichte herausarbeiten, z.B. die Anfänge der Photographie im deutschen Sprachraum; die technischen und kulturellen Parameter der frühen Porträtphotographie; die Bedeutung von Photographen im kulturellen Austausch zwischen Russland und Deutschland im 19. Jahrhundert; die Würzburger Photokultur der Dauthendey-Zeit als Fallbeispiel für Regionalität und Entgrenzung; Dauthendey als forschender Photograph und Anmelder von Patenten in direkter Nachbarschaft zu Wilhelm Conrad Röntgen. Dazu kommt „Der Geist meines Vaters“ als einzige „fast“ direkte Vita eines deutschen Photographen des 19. Jahrhunderts (anders als in Frankreich gibt es keine einzige Autobiographie eines deutschen Photopioniers); in diesem Zusammenhang wird auch Walter Benjamins Nutzung des Buches als Quelle für seine Photo-Schriften diskutiert.

    PROGRAMM

    4. November, 9.00 Uhr

    Grußworte

     

    9.30 Uhr

    Einleitung

    Eckhard Leuschner, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg

     

    9.45 Uhr

    I. Carl Albert Dauthendeys Anfänge in Leipzig, Magdeburg und Dessau (1840-43) und die Frühgeschichte der Photographie in Deutschland

    Moderation: Erich Schneider, Museum für Franken, Würzburg

    Steffen Siegel, Folkwang Universität der Künste, Essen/Center for Advanced Study in the Visual Arts, Washington D.C.: Was eigentlich ist ein ‚Photograph‘ (um 1840)?

    Cornelia Kemp, Deutsches Museum, München: „Ein Problem, was so viel verspricht“: Die Münchner Pioniere Carl August von Steinheil und Franz von Kobell.

     

    10.40-11.00 Uhr: Kaffeepause

     

    11.00-12.30 Uhr

    Moderation: Daniela Roberts, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg

    Matthias Gründig, Folkwang Universität der Künste, Essen: Das Porträt-Atelier des 19. Jahrhunderts als Dispositiv.

    Christoph Kaufmann, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: Bertha Wehnert-Beckmann und ihre Konkurrenten – die Frühgeschichte der Photographie in Leipzig zwischen 1839 und 1860.

    Karin Weigt, Museum für Stadtgeschichte Dessau: Dauthendeys Stippvisite in Dessau. Die Stadt um 1840.

     

    12.30-14.00 Uhr: Mittagspause

     

    14.00 Uhr

    II. Carl Albert Dauthendey als Photograph in St. Petersburg (1843-62)

    Moderation: Eckhard Leuschner, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg

    Alexander Kitaev, St. Petersburg (Übersetzung: Pia Todorovic): Carl Albert Dauthendey „im Land des Schnees und der Bären“.

    Jan Kusber, Historisches Seminar, Universität Mainz: Die Hauptstadt des Imperiums. St. Petersburg um die Mitte des 19. Jahrhunderts.

     

    15.30-16.00 Uhr: Kaffeepause

     

    16.00-17.30 Uhr

    Moderation: Matthias Stickler, Institut für Geschichte, JMU Würzburg

    Dittmar Dahlmann, Institut für Geschichtswissenschaft, Universität Bonn: Handwerker, Unternehmer, Gelehrte und Adlige. Die deutschsprachige Bevölkerung St. Petersburgs um die Mitte des 19. Jahrhunderts.

    Andreas Ebbinghaus, Professur für Slavische Philologie, JMU Würzburg: Carl Albert Dauthendeys photographisches Porträt des russischen Dichters Fjodor Tjuttschew von 1850 o. 1851.

    Michael F. Zimmermann, Lehrstuhl für Kunstgeschichte, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt: „Aura“ ohne „Punctum“: Das Brautphoto Carl Albert Dauthendeys, Walter Benjamins Verwechselung und ihr Kontext in seiner Theorie medialer Umbrüche.

     

    5. November, 9.00 Uhr

    III. Carl Albert Dauthendey als Photograph in Würzburg (1864-96)

    Moderation: Stefan Bürger, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg

    Matthias Stickler, Institut für Geschichte, JMU Würzburg: „Stadt der Lebensfreude, der Geruhsamkeit und der Altersheime“? Politik und Gesellschaft in Würzburg im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts.

    Josef Kern, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg: Bildende Kunst im Würzburg Dauthendeys.

    Johannes Sander, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg: Architekturphotographie im Würzburg des 19. Jahrhunderts.

    Stefan Kummer, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg: Architektur und Urbanistik Würzburgs vor und nach der Reichsgründung.

     

    10.40-11.00 Uhr: Kaffeepause

     

    11.00-12.30 Uhr

    Moderation: Damian Dombrowski, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg

    Leonie Beiersdorf, Kunsthalle Karlsruhe: Ins rechte Licht gerückt. Die Porträtkunst Carl Albert Dauthendeys im Kontext.

    Mareile Mansky, Universitätsarchiv, JMU Würzburg: Dauthendeys Porträtphotographien Würzburger Professoren.

    Cornelius Lange, Institut für Hochschulkunde, JMU Würzburg: Photographische Studentenporträts im Würzburg Dauthendeys.

     

    12.30-14.00 Uhr: Mittagspause

     

    14.00 Uhr

    Moderation: Klaus Reder, Bezirk Unterfranken

    Annemarie Heuler, Bezirk Unterfranken: Unterfränkische Trachtenphotographie in der Zeit Dauthendeys.

    Hermann Beyer-Thoma, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg: Russen in Franken, speziell in Würzburg, und die Russlandkontakte Würzburgs und Frankens im 19. Jahrhundert.

    Birgit Schmalz, Kulturreferat Bad Kissingen: Bad Kissingens Photographen und die Kurgäste aus Russland in der Dauthendey-Zeit.

     

    15.30-16.00 Uhr: Kaffeepause

     

    16.00 Uhr

    Moderation: Wolf Eiermann, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

    Birgit Speckle, Bezirk Unterfranken: „Laß Dich auch bitte photographiern in W. …“: Aus den Photoalben und Archivalien der gräflichen Familie von Luxburg.

    Sabine Schlegelmilch, Institut für Medizingeschichte, JMU Würzburg: Röntgens Hand. Eine photographische Sensation in Dauthendeys letztem Lebensjahr.

    Robin Rehm, Institut für Kunstgeschichte, Universität Regensburg: Photographische Praktiken. Dauthendeys Patent „Apparat zum Betrachten von Bildern“.

     

    6. November, 9.00 Uhr

    Moderation: Verena Friedrich, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg

    Karen Görner-Gütling, Freilandmuseum Grassemann, Warmensteinach: Die Frühzeit der Photographie in Würzburg

    Hans-Peter Baum, Würzburg: Dauthendeys Kollegen und Konkurrenten. Photographen in Würzburg 1864-1896.

    Simone Gundermann, Würzburg/Bonn: Konrad Gundermann (1845-1913) – Königlich-Bayerischer Hofphotograph und Begründer der Würzburger Photographendynastie Gundermann.

     

    10.30-11.00 Uhr: Kaffeepause

     

    11.00 Uhr

    IV. „Der Geist meines Vaters“ (1912): Carl Albert und Max Dauthendey

    Moderation: Wolfgang Riedel, Institut für Deutsche Philologie, JMU Würzburg

    Rüdiger Görner, Queen Mary University London: Max Dauthendeys „Der Geist meines Vaters“ als Hamlet-Geste.

    Peter Mainka, JMU Würzburg /Universidade Federal de Santa Catarina, Florianópolis (Brasilien): Carl Albert Dauthendey im Spiegel des Nachlasses seines Sohnes Max (Stadtarchiv Würzburg).

    Eckhard Leuschner, Institut für Kunstgeschichte, JMU Würzburg: Historische Sichtweisen auf die Photographie um das Jahr 1912.

     

    Ende gegen 13.00 Uhr

     

    Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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